Wie wird das Coronavirus SARS-CoV-2 übertragen? Besteht die Gefahr, sich über Gegenstände anzustecken? Antworten auf diese und weitere Fragen rund um die Ansteckung mit SARS-CoV-2 finden Sie nachfolgend.
Das Coronavirus SARS-CoV-2 verbreitet sich in erster Linie über Tröpfchen und Aerosole (winzige in der Luft schwebende Tröpfchen), die von infizierten Personen vor allem beim Husten und Niesen sowie beim Atmen oder Sprechen freigesetzt werden.
Eine Ansteckung kann erfolgen, wenn solche virushaltigen Flüssigkeitspartikel an die Schleimhäute der Nase, des Mundes und ggf. der Augen einer anderen Person gelangen.
Die Schleimhäute sind eine Haupteintrittspforte für Krankheitserreger. Dies gilt auch für das Coronavirus SARS-CoV-2: Das Virus wird über die Luft übertragen und gelangt hauptsächlich über die Schleimhäute von Mund, Nase und Rachen in den Körper. Diese Schleimhäute sind mit einem speziellen Abwehrsystem ausgestattet, um die Erreger an der Eintrittspforte abzuwehren. Dieses Abwehrsystem wird auch als Schleimhaut-assoziiertes lymphatisches Gewebe (Englisch: Mucosa Associated Lymphoid Tissue, MALT) bezeichnet. Spezielle (Immun-)Zellen dieses lokalen Abwehrsystems in den Schleimhäuten erkennen (Krankheits-)Erreger, verhindern ihre Ausbreitung und wehren sie ab. Durch eine Infektion mit dem Coronavirus wird dieses lokale Abwehrsystem aktiviert und ein Schleimhautschutz aufgebaut.
Mit den bisherigen Impfstoffen gegen COVID-19, die in den Muskel verabreicht werden, wird eine starke allgemeine (systemische) Immunabwehr des Körpers (vor allem im Blutkreislauf) erzeugt, die insbesondere vor schweren Krankheitsverläufen schützt. Sie erzielen jedoch keinen vollständigen Schleimhautschutz. Daher wird keine sogenannte „sterile Immunität“ erreicht, das heißt, dass auch Geimpfte zu einem gewissen Maß das Coronavirus weiter übertragen können.
Aktuell wird an der Entwicklung von Impfstoffen gearbeitet, die über Mund oder Nase verabreicht werden, um gezielt einen Schleimhautschutz zu erzeugen.
Ja, das ist möglich. Es kann sein, dass sich eine Person mit SARS-CoV-2 ansteckt, noch bevor die Kontaktperson (Virusträger) Symptome entwickelt oder die Krankheit bemerkt. Ein relevanter Anteil der Infektionen erfolgt unbemerkt bereits ein bis zwei Tage, bevor eine infizierte Person Krankheitszeichen aufweist.
Die Symptome von COVID-19 sind zudem vielfältig und unterschiedlich stark ausgeprägt. Einige Symptome sind so unspezifisch, wie beispielsweise Magen-Darm-Beschwerden, dass sie nicht mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 in Verbindung gebracht werden (siehe Themenseite „Infektion mit dem Coronavirus: Symptome und Krankheitsverlauf“). Infolgedessen kann es auch hier unbemerkt zu einer Übertragung des Coronavirus kommen.
Auch infizierte Personen, die überhaupt nicht erkranken, können ansteckend sein.
Die Zeit von der Ansteckung bis zum Beginn der Erkrankung, auch als Inkubationszeit bezeichnet, dauert meist etwa drei bis vier Tage.
Menschen können jedoch schon ein bis zwei Tage vor ersten Krankheitszeichen ansteckend sein. Auch infizierte Personen, die überhaupt nicht erkranken, können andere anstecken (asymptomatische Übertragung).
Das Ansteckungsrisiko ist in der Zeit kurz vor und nach Symptombeginn am größten und wird im Laufe der Erkrankung geringer.
Stand: 18.09.2023
(#4249)
Der genaue Zeitraum, in dem eine mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infizierte Person andere anstecken kann, ist nicht eindeutig abgegrenzt.
Infizierte können andere bereits ein bis zwei Tage vor ersten Krankheitszeichen anstecken. In den Tagen um den Beginn der Krankheitszeichen ist das Ansteckungsrisiko am größten und wird im Laufe der Erkrankung geringer.
Untersuchungen zur Virusausscheidung bei Personen, die mit der Omikron-Variante infiziert sind, wurden überwiegend bei Geimpften durchgeführt. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass vermehrungsfähige Viren bis neun Tage nach Symptombeginn beziehungsweise bis elf Tage nach dem ersten positiven PCR-Test ausgeschieden werden können.